Home Wissensblog Allgemein WIP in Business Central: Die 3 teuersten Fehler und wie Sie sie vermeiden

WIP in Business Central: Die 3 teuersten Fehler und wie Sie sie vermeiden

Unfertige Erzeugnisse, ungenau bewertet, verfälschen die Bilanz, blockieren Liquidität – und bleiben oft lange unbemerkt.

„Weshalb ist das WIP-Konto plötzlich fünfstellig?!“ Die Kollegin aus dem Accounting starrt auf den Bildschirm: 38.410 Euro. Gestern war das Konto noch leer. „Das sind die laufenden Aufträge“, sagt der Produktionsleiter. „Heute haben wir angefangen, morgen machen wir weiter.“ Für ihn Alltag – für sie ein Problem: „Welche Aufträge genau? Und was davon ist fertig und was nicht?“

Zu solchen Szenen kommt es, wenn unfertige Erzeugnisse (WIP: Work in Progress) nicht korrekt bewertet werden. Dabei ist WIP mehr als eine buchhalterische Pflicht. Nur wenn Work in Progress (WIP) korrekt erfasst wird,

  • spiegelt die Bilanz den tatsächlichen Unternehmenswert wider,
  • funktioniert die Liquiditätsplanung verlässlich,
  • und lässt sich die Fertigung gezielt steuern.

Doch weshalb ist WIP so schwer zu fassen? Und wo liegen die größten Stolperfallen?

Was ist WIP – und warum ist es wichtig?

Unfertige Erzeugnisse sind Produkte in Bearbeitung – also zwischen Rohmaterial und fertigem Produkt. Sie sind noch nicht verkaufsfähig, haben aber schon einen Wert: durch eingesetztes Material, Arbeitszeit, Gemeinkosten.

Dieser Wert gehört in die Bilanz. Wird er nicht oder falsch erfasst, entstehen Lücken im Zahlenbild, mit Folgen für Planung, Reporting und Prüfungen.

Beispiel: Ein Auftrag über 100 Maschinenteile ist zu 60 % abgeschlossen. Material und Arbeitszeit kosten bislang 24.000 Euro. Dieser Wert gehört ins Umlauf­vermögen unter „Unfertige Erzeugnisse“.

Wann ist WIP bilanzrelevant?

Laut HGB (§ 266 Abs. 2 B. I. 2) und IFRS (IAS 2) zählen unfertige Erzeugnisse zum Umlauf­vermögen, und zwar sobald ein wirtschaftlicher Wert vorliegt. Der WIP-Wert wächst mit jedem Arbeitsschritt. Verlässliche Zahlen entstehen nur, wenn Produktion, Kalkulation und Buchhaltung eng zusammenspielen.

Wer profitiert von sauberem WIP?

Finanzverantwortliche:

  • haben eine belastbare Grundlage für Bilanz und Reporting,
  • vermeiden hektische Nachbuchungen am Monatsende,
  • bestehen Betriebsprüfungen souverän.

Produktionsleitung:

  • sieht jederzeit den Fertigstellungsgrad pro Auftrag,
  • erkennt früh Verluste und Engpässe,
  • kalkuliert präziser dank transparenter WIP-Zahlen.

Geschäftsführung:

  • steuert auf Basis realistischer Zahlen,
  • plant Liquidität verlässlicher,
  • erkennt Kapitalbindung frühzeitig.

Die 3 häufigsten Fehler bei WIP in Business Central – und wie Sie sie vermeiden

1. WIP wird gar nicht oder falsch aktiviert

Die Funktion „Produktionskosten aktivieren“ in Business Central muss korrekt eingerichtet sein. Sonst landen WIP-Werte zwar im Lager, aber nicht in der Finanz­buchhaltung – mit dem Risiko stiller Bestände und gravierender Fehlbewertungen.

Tipp: WIP sauber konfigurieren, mit klaren Routinen für Lager- und Produktionsbuchungen. Nur so bleiben Ihre Finanzzahlen präzise und aussagekräftig.

2. Ein Sammelkonto für alles

Oft landen Material, Löhne, Korrekturen und Umbuchungen auf einem Konto. Das macht Auswertungen schwierig.

Besser: Führen Sie getrennte Konten, etwa für Umbewertung, Verschrottung, Fertigstellung. So lassen sich Werte und Prozesse gezielt nachvollziehen.

Wichtig: Buchungen immer über Nebenbücher steuern. Direktbuchungen im Hauptbuch verschleiern den Verlauf.

3. Differenzen zwischen Haupt- und Nebenbuch

Business Central trennt strikt zwischen Lager- und Finanz­buchhaltung. Wenn Buchungen nicht exakt abgestimmt sind, entstehen Differenzen, oft unbemerkt, bis zum Jahresabschluss.

Lösung: Regelmäßige Abstimmberichte zwischen Haupt- und Nebenbuch helfen, solche Abweichungen rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.

Klare Sicht aufs Umlauf­vermögen: WIP ist der Schlüssel

Eine saubere WIP-Erfassung wirkt sich direkt aus – auf Bilanz, GuV und Steuerung. Sie zeigt:

  • den realen Lagerwert im Umlauf­vermögen,
  • Bestands­verän­derungen in der GuV,
  • den aktuellen Stand der Produktion – transparent für alle Beteiligten.

Wer WIP ignoriert, riskiert unklare Margen, chaotische Monatsabschlüsse und Stress in der Prüfung.

WIP einfach im Griff – mit Lagerwert 365

Business Central bietet die Funktionen, aber Lagerwert 365 macht daraus eine echte Lösung. Die App automatisiert die komplette WIP-Bewertung:

  • Alle Buchungen erfolgen prüfungssicher und nachvollziehbar.
  • Material, Löhne und Gemeinkosten werden automatisch getrennt erfasst.
  • Haupt- und Nebenbuch sind immer im Einklang.
  • Excel-Notlösungen entfallen vollständig.

Sie sparen Zeit, vermeiden Fehler – und behalten jederzeit die Kontrolle über Ihre unfertigen Erzeugnisse.

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