Home Wissensblog Bewertung Bewertung von Vorräten im Handel: So steuern Sie Risiken und optimieren Ihre Bilanz

Bewertung von Vorräten im Handel: So steuern Sie Risiken und optimieren Ihre Bilanz

Versteckte Potenziale heben und Risiken minimieren – mit der richtigen Bewertung Ihrer Produkte und Güter.
Die Bilanz zeigt die Vermögenswerte und Schulden eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag an. Sie ist Teil des Jahresabschlusses und dient der Information von internen und externen Interessengruppen. Anhand der Bilanz kann man die finanzielle Lage und Entwicklung des Unternehmens beurteilen.

Die Bilanzen von Handels- und Dienstleistungs­unternehmen unterscheiden sich erheblich. Das liegt hauptsächlich an den Vorräten, die Handels­unternehmen in ihren Verkaufsräumen und am Lager bevorraten. Auch Waren auf dem Weg („schwimmende Ware“) müssen im Jahresabschluss erfasst werden.

In der Praxis erweist sich die Bewertung der Vorräte als ausgesprochen vielschichtig. Im Folgenden sehen Sie die wichtigsten Bewertungskategorien, die direkten Einfluss auf die Bewertung nehmen.

Kategorien im Überblick: So bewerten Sie Ihre Handelsvorräte

Begrenzte Haltbarkeit
Ob Lebensmittel oder Produkte aus Parfümerie und Kosmetik: Viele Güter und Produkte sind nur begrenzt haltbar. Zum Zeitpunkt der Bilanzierung müssen sie deshalb auf ihren voraussichtlichen Verkaufspreis abgewertet werden. Der Wertverlust wird als Abschreibung auf Vorräte in der Gewinn-und-Verlust-Rech­nung (GuV) ausgewiesen.

Schwankende Preise
Schwankende Energiepreise sind immer wieder Diskussionsthema. Auch die Preise für Lebensmittel schwanken, abhängig von Witterung, Erntemenge und Nachfrage.

Gemäß Niederstwertprinzip müssen Güter mit stark schwankenden Einkaufspreisen am Bilanzstichtag zu ihrem niedrigsten möglichen Wert angesetzt werden. Zur Auswahl stehen Anschaffungspreis sowie der aktuelle Marktpreis. Je nach Preisentwicklung kommt es zu einer Abwertung und Wertberichtigung. Diese wird in der GuV als Aufwand ausgewiesen.

Grad der Verwertbarkeit
Ob Haushaltswaren, Bücher oder Bekleidung: Während des Transports, der Lagerung oder der Präsentation können Produkte Schaden nehmen. Dadurch sinkt ihr Wert.

Im Handel folgt man in der Regel einer Einteilung nach A, B und C Gütern:

• A-Güter sind im vollen Umfang funktionstüchtig und marktgängig. Sie werden zum vollen Wert bilanziert.
• B-Güter weisen leichte Mängel aus. Sie sind jedoch noch marktgängig und werden mit einem Abschlag bilanziert, der der Wertminderung entspricht.
• C-Güter weisen erhebliche Mängel oder Beschädigungen auf. Sie sind nur noch mit einem Preisabschlag oder als Ersatzteile verwertbar. Sie werden zu ihrem Restwert bilanziert.

Lagerdauer
„Langsamdreher“ sind Produkte, die lange am Lager stehen. Für Handels­unternehmen stellen sie ein Risiko dar, denn sie binden Kapital und laufen Gefahr, Schaden zu nehmen. In dem Fall lassen sie sich nicht mehr zu ihrem vollen Wert verkaufen.

Demgegenüber stehen „Schnelldreher“, die dank hoher Nachfrage nur kurz gelagert werden müssen. Die Gefahr eines Wertverlusts ist gering. Sie stellen ein geringes finanzielles Risiko dar.

Absatzrisiko
Spezialartikel haben ein hohes Absatzrisiko. Die Nachfrage schwankt, weshalb sie schwer zu verkaufen sind.

Beatmungsgeräte etwa waren während der Pandemie heiß begehrt und dringend gesucht. Inzwischen haben viele Einrichtungen ihren Bedarf auf Jahre gedeckt. Haben Sie Güter wie diese, müssen sie unter Umständen abgewertet werden.

Demgegenüber haben Standardartikel ein geringes Absatzrisiko. Diese sind leicht zu beschaffen und zu verkaufen und können deshalb zu ihrem vollen Wert erfasst werden.

Zusätzliche Kategorien:

Saisonartikel
Weihnachts-, Oster- oder Faschingsartikel werden am Bilanzstichtag zu ihrem Marktwert bewertet. Falls sie nach der Saison nur noch schwer zu verkaufen sind, müssen sie abgewertet werden.

Trendartikel
In der Modebranche kennt man sie besonders gut: Trendartikel, die oft nur während einer kurzen Zeitspanne verkäuflich sind. Auf einen Hype folgt ein starker Nachfragerückgang.

Solange der Trend anhält, können Trendartikel zu ihrem vollen Wert bilanziert werden. Flaut der Trend ab, müssen sie abgewertet werden.

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  • Erhöhte Genauigkeit
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