Home Wissensblog Finanzbuchhaltung Inventurdifferenzen und ihre Auswirkungen

Inventurdifferenzen und ihre Auswirkungen

Mit den Inventurdifferenzen verhält es sich wie mit der Gartenarbeit: Lässt der Hobby-Gärtner das Kraut schießen, handelt er sich viel mühsame Arbeit ein, um es wieder zu entfernen. Er fährt besser, wenn er jeden Tag beigeht. Auch Inventurdifferenzen lassen sich am besten in Schacht halten, wenn sie regelmäßig kontrolliert werden.

Inventurdifferenzen rufen das Finanzamt auf den Plan

Inventurdifferenzen werden als Aufwand verbucht und senken somit den Unternehmensgewinn. Auf die Art reduzieren sie zugleich die Steuerlast, was das Interesse der Betriebsprüfung auf den Plan ruft.

Sofern Inventurdifferenzen im branchentypischen Rahmen bleiben, werden sie vom Finanzamt akzeptiert. Liegen sie jedoch über dem Durchschnitt, kann auf der Seite des Finanzamts der Verdacht aufkommen, dass Privatentnahmen nicht oder in zu geringem Umfang besteuert wurden. In der Folge kann der Lagerbestand höher geschätzt werden. Können Inventurdifferenzen nicht erklärt werden, läuft ein Unternehmen Gefahr, Gewinne zu versteuern, die es nicht erwirtschaftet hat.

Inventurdifferenzen in der engeren und weiteren Definition

Die Inventurdifferenzen berechnen sich aus der Abweichung von den Soll-Beständen der Buchhaltung und dem Inventurergebnis.

Als Ursachen kommen infrage:

  • Mengendifferenzen zum Beispiel durch menschliche Fehler, Diebstahl, nicht dokumentierten Bruch oder andere Schäden.
  • Wertdifferenzen. Sie zählen in einer weiten Interpretation ebenfalls dazu. Sie sind entweder bilanzpolitisch gewollt oder gesetzlich gefordert. Das bekannteste Beispiel ist das Niederstwertprinzip.

Die Inventurdifferenzquote berechnet sich aus dem Verhältnis zwischen Inventurdifferenz und Gesamtumsatz an, bewertet zu Einkaufspreisen:

Inventurdifferenzen (zu Einkaufspreisen) / Umsatz (zu Einkaufspreisen) * 100 Prozent

Ursachen von Inventurdifferenzen

Inventurdifferenzen entstehen zum Beispiel durch:

  • Fehlerhaft etikettiertes Material
  • Falsch entnommenes Material
  • Fehler beim Wareneingang
  • Fehler beim Zählen
  • Verwechseln von Mengeneinheiten
  • Diebstahl

Der menschliche Faktor ist nicht zu unterschätzen:

  • So hat das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund in einer Studie herausgefunden, dass rund 93 Prozent aller Kommissionierungsfehler Greif- oder Zuordnungsfehler sind. Sie entstehen aufgrund mangelnder Aufmerksamkeit, Zeitdruck oder fehlende Schulung.
  • Im Zuge der Arbeit gehen immer wieder einmal Waren zu Bruch. Doch anstatt den Verlust zu melden, lassen Mitarbeiter die Waren lieber verschwinden aus Sorge, sich Ärger einzuhandeln.
  • Wenn die Zeit drängt, neigen Mitarbeiter dazu, gleichartige Waren mit gleichem Wert in einem Vorgang abzubuchen. Die Werte sind damit korrekt verbucht, doch es entstehen Differenzen zwischen Buch- und Lagerbestand.

„Lagerwert 365“ von CKL

Fehlern nachzuspüren, ist immer lästig. Wenn sie auch noch längere Zeit zurückliegen, gilt dies umso mehr. Deshalb ist es fragwürdig, Differenzen nur einmal jährlich im Rahmen der Inventur zu überprüfen.

Die App Lagerwert 365 zeigt Fehler und Differenzen an, die Sie sonst mühsam suchen müssten. Es spart Ihnen Zeit und schont die Nerven.
Werfen Sie selbst einen Blick hinein und besuchen unseren nächsten Webinar.

Quellen

Diese Inhalte könnten Sie auch interessieren