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Sieben Tipps für die Kommunikation von Zahlen

Zusammenhänge, Hintergründe, Entwicklungen, Ursachen, Weg zur Lösung: Zahlen haben etwas zu erzählen. Bestimmt sehen Sie das so, denn Sie arbeiten in einem zahlenorientierten Beruf. Nicht jeder teilt allerdings diesen Enthusiasmus: Vielen Mitmenschen fehlt der Zugang zu Zahlen – was spätestens dann zu einem Problem wird, wenn Sie Ihre Zahlen präsentieren sollen. Was können Sie tun, damit Ihre Botschaft ankommt und möglichst im Gedächtnis bleibt?

Vereinfachen und einen Kontext herstellen

Das menschliche Gehirn kommt gut mit Bildern und Geschichten zurecht. Solche Informationen sind geeignet, Querverbindungen und Bezüge herzustellen. Das Gehirn kann an etwas Bekanntem andocken.

Mit reinen Zahlen tut es sich allerdings schwer, besonders mit großen. Deshalb kommt es bei einer Präsentation auf Vereinfachung an und darauf, einen Kontext herzustellen. So gelingt es Ihrem Publikum, Ihre Zahlen einzuordnen.

So werden Zahlen für Ihr Publikum greifbar

Zahlensparsamkeit

Vermeiden Sie eine Zahlenschlacht. Wählen Sie stattdessen sorgfältig diejenigen Zahlen aus, die Sie präsentieren wollen. Menschen können sich nur bis zu drei Zahlen merken – so eine verbreitete Daumenregel.

Runden

Runden Sie Ihre Zahlen großzügig auf oder ab. Aus „300 256,54 Euro“ werden „gut 300 000 Euro“. Aus „294 869,25 Euro“ werden „knapp 300 000 Euro“.

Einordnen

Verschaffen Sie Ihrem Publikum eine Möglichkeit, Ihre Zahl einzuordnen: Wie sehen Standard-Werte aus? Auf welche Vergleichsgrößen kann Ihr Wettbewerb verweisen? Welche Bedeutung hat Ihre präsentierte Zahl für Ihr Unternehmen?

Fokus auf die Entwicklung legen

Präsentieren Sie die Entwicklungsgeschichte Ihrer Zahl. Auch dies ist ein Weg, eine Zahl einzuordnen: Wo standen Sie in der letzten Berichtsperiode? Wo stehen Sie heute? Wie groß ist die Veränderung? Wie kam sie zustande?

Ein Bild herstellen

Zahlen wirken häufig spröde. Entwerfen Sie ein Bild von der Arbeitsumgebung, in der sie entstanden ist.

Eventuell haben Sie gerade die Inventur hinter sich gebracht und wollen den Aufwand begreiflich machen? Sagen wir, Ihr Lager umfasst 1,6 Millionen Stücke. Wie lässt sich dies herunterbrechen?

Vielleicht so: Im durchschnittlichen deutschen Haushalt gibt es 10 000 Gegenstände. Eine Inventur in Ihrer Firma bedeutet demnach, die Gegenstände von 160 Haushalten Stück für Stück in die Hand zu nehmen und aufzuzeichnen. Welcher Stadtteil oder welcher Straßenzug in Ihrem Ort umfasst 160 Haushalte?

Oder: Sie bekommen täglich 10 000 Stücke für Ihr Lager: Auf wie viele Paletten verteilen sie sich? Wie viele LKW werden täglich von Ihren Kollegen abgefertigt?

Einen Bezug zum Publikum herstellen

Versuchen Sie, einen Bezug zum Alltag Ihres Publikums herzustellen. Wenn Sie pro Stunde 1 000 Stück inventarisieren können, müsste ein einzelner Kollege 1 600 Stunden in Ihrem Lager arbeiten, um die Aufgabe alleine zu bewältigen. Das sind um und bei neun Monate.

Diagramme verwenden

Setzen Sie nach Möglichkeit auf Diagramme und wählen die passende Darstellung:

Balken- oder Säulendiagramm

Balken- und Säulendiagramme sind im Prinzip das Gleiche. Balken liegen horizontal, Säulen vertikal. Die Breite der Säulen oder Balken enthält keine Information.

Balken- und Säulendiagramme geben Auskunft über die Häufigkeit einer Merkmalsausprägung. Säulendiagramme eignen sich für die Darstellung von Entwicklungen über einen Zeitraum hinweg.

Histogramm

Ein Histogramm ist mit dem Säulendiagramm verwandt. Anders als die Säulen des Säulendiagramms hat die Breite der Säulen im Histogramm eine Bedeutung.

Linien- oder Kurvendiagramm

Ein Liniendiagramm stellt den funktionalen Zusammenhang zweier Merkmale her (in einer 2D-Darstellung). Mehrere Linienverläufe erlauben einen Vergleich verschiedener Entwicklungen. Auch dieser Diagrammtyp eignet sich gut für die Darstellung von Entwicklungen über einen Zeitraum hinweg.

Kreis- oder Tortendiagramm

Mit einem Kreis-, Torten- oder Kuchendiagramm lassen sich Größenverhältnisse abbilden.

Box-Whisker-Plot oder Kastengrafik

Eine Kastengrafik will die Häufung einer Merkmalsausprägung verdeutlichen sowie die Streuung der Werte. Der Median wird durch die Box repräsentiert. Die Whiskers geben die unteren und oberen 25 Prozent der Datenwerte wider.

Streudiagramm

Ein Streudiagramm verdeutlicht die Korrelationen zwischen Merkmalsausprägungen. Der Betrachter erkennt Cluster und lineare Strukturen.

Blasendiagramm

Ein Blasendiagramm ist die 2D-Abbildung von drei Merkmalsausprägungen. Zwei Merkmale werden wie im Streudiagramm über die X- und Y-Achse aufgetragen. Die dritte Ausprägung wird durch die Größe der Blase ausgedrückt.

Kreislinien- oder Netzdiagramm

Das Kreisliniendiagramm eignet sich, um die Ausprägung von Kriterien abzubilden. Jedes Kriterium entspricht einer Achse. Der Nullpunkt liegt im Zentrum.

Diagramme kombinieren

Mit drei Grundformen können Sie ganze Dashboards entwickeln:
Benutzen Sie für die Beurteilung einer Situation Metaphern wie Tachos, Thermometer oder Ampeln und verwenden am besten bekannte Farbsysteme wie rot, gelb und grün für Ampeln.

Beachten Sie außerdem unseren Artikel: Tipps für ein erfolgreiches Reporting


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