Home Wissensblog Controlling Vier Gründe, weshalb Sie Ihren Lagerwert besser nicht mit Excel berechnen sollten

Vier Gründe, weshalb Sie Ihren Lagerwert besser nicht mit Excel berechnen sollten

Setzen auch Sie für die Berech­nung des Lagerwerts am Bilanzstichtag Excel ein? Dann sind Sie in guter Gesellschaft: 86 Prozent aller Unternehmen nutzen Excel als Planungstool – natürlich auch für die Berech­nung des Lagerwerts. Auf praktisch allen Rechnern ist das Tool installiert und fast jeder kann es bedienen. Herausgefunden haben dies die Analysten für Unternehmenssoftware vom Business Application Research Center (BARC). BARC sagt allerdings auch: „Excel bleibt ein Risiko für die Planung“.

Den Software-Analysten geht es weniger um Excel als um die Grenzen der Tabellenkalkulation an sich. Bei umfangreichen Berech­nungen mit Tausenden von Formeln wird jedes Tabellensystem unübersichtlich.

Mehr als 90 Prozent aller Tabellen enthalten einen Fehler

In der Folge schleichen sich Fehler ein, und zwar in einem Umfang, dass sich Forscher und Wissenschaftler des Themas angenommen haben, wie etwa die „European Spreadsheet Risks Interest Group“. Die Gruppe geht davon aus, dass in etwa 90 Prozent aller Excel-Dateien mindestens ein großer Fehler steckt. Doch selbst kleine Eingabe- oder Berech­nungsfehler können zu verheerenden Folgen führen, wie das Beispiel eines Getränke-Unternehmens zeigt:

„Das Unternehmen führte die erste Gewinnwarnung auf einen Rechenfehler in einer Tabellenkalkulationstabelle zurück, den ein Mitglied seines Finanzteams gemacht hatte und der die Gewinnmargen schwächte, und gab dann zu, dass es die in diesem Monat fällige Steuerrech­nung in Höhe von £30 Millionen nicht eingeplant hatte.“

Drinks company £5.2M spreadsheet arithmetic error, Übersetung von DeepL.
https://www.theguardian.com/business/2018/mar/21/bargain-booze-owner-conviviality-must-raise-125m-to-halt-bankruptcy

Der Fall ist spektakulär, jedoch nicht einzig. Weitere Beispiele finden Sie unter: Spreadsheet mistakes – news stories by EuSpRiG European Spreadsheet Risks Interest Group 

Die vier häufigsten Fehlerquellen

Wie kommt es dazu? Laut EuSpRiG sind dies die schwerwiegendsten Fehlerquellen: 

Menschliches Versagen

Obwohl sich die Excel-Benutzer des hohen Fehlerrisikos bewusst sind, werden Tabellen selten getestet, wie Ray Panko in einer Arbeit von 2003 herausfand. Die Entwickler verlassen sich auf die Genauigkeit ihrer Tabellen, vertrauen in ihre kognitiven Fähigkeiten und unterschätzen ihre Fehler. (Ray Panko, 2003 [http://arxiv.org/abs/0804.0941]

Betrug

Tabellenkalkulationen sind die perfekte Umgebung für einen Betrug, denn Programmcode und Daten lassen sich leicht vermischen [Mittermeir, Clermont, Hodnigg, 2005 https://arxiv.org/abs/0801.4268].

Interpretation

Tabellen gaukeln zuweilen eine Scheinobjektivität vor. Die EuSpRiG berichtet: Die Übersetzung eines Geschäftsproblems in die Tabellenkalkulationsdomäne kann „… zu einer Position führen, in der Entscheidungsträger in dem Glauben handeln können, dass Entscheidungen trotz gegenteiliger Beweise mit Vertrauen auf die Ausgabe aus der Tabellenkalkulation getroffen werden können“ [Banks & Monday, 2002].

Archivierung

Eine fehlerhafte Archivierung schwächt die Kontrolle und führt zu operationellen Risiken. [Lemieux, 2005, https://www.researchgate.net/publication/1916177_Archiving_The_Overlooked_Spreadsheet_Risk].

Hinzu kommt

Tabellenkalkulationen scheinen auf den ersten Blick einfache und intuitiv zu bedienende Werkzeuge zu sein. Für komplexe Aufgabenstellungen sind sie allerdings wenig geeignet, da die Dateien schnell sehr groß und unübersichtlich werden. Dateien zu verschieben, umzubenennen und weiterzuleiten, ist schwierig, wenn sie über Formeln verknüpft sind. Auch können die Benutzer bei der Entwicklung von Modellen naiv sein und ihre Modelle aufgrund von Fehlannahmen entwickeln.

Auch bei der Bewertung Ihres Lagers ist der Einsatz von Excel mit Risiken verbunden. Korrekturen sind schwierig, wie weiter oben beschrieben. Die Dokumentation für Veränderungen muss extern niedergelegt werden, was der Übersichtlichkeit weiter schadet und zu Rückfragen in der Betriebsprüfung führt. Versehentliche Überbewertungen schließlich führen zu überhöhten Steuerzahlungen.

Bewertung des Lagerwerts mit CKL

Für die Berech­nung des Lagerwerts zum Bilanzstichtag empfehlen wir „Bewertung 365“ von CKL. Ob Altersstruktur, Artikelreichweite, Abgangsverfahren, Chargenverfallsdatum, Lagerorten, Niederstwert, Niederstwert Fremdwährungen oder manuelle Einzelwertberichtigung: Lassen Sie das System alle Bewertungsregeln errechnen. Das ist sicherer und zugleich sparen Sie Zeit und Geld.

Einen Überblick über die Funktionen und Einsatzmöglichkeiten erhalten Sie in einem der nächsten Webinare

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